Freitag, 8. Juni 2018

Jurassic World 2: Das gefallene Königreich (2018) - Review


Gelungene Vorsetzung der Jurassic Park Reihe

JW2 ist ein Film aus den USA 2018 und setzt die Handlung von JW (2015) fort.
Er ist der 5. Teil der JP Reihe

Laufzeit: 128 min
Hauptrolle: Chris Pratt, Bryce Dallas Howard, Jeff Goldblum, James Cromwell, BD Wong, Justice Smith
Regie: J.A. Bayona (Das Waisenhaus 2007, Sieben Minuten nach Mitternacht 2016)
Produzent: Steven Spielberg
Gefilmt in ARRIRAW 3.4K, 6.5K, DI Auflösung konnte nicht ermittelt werden.
Chris Pratt – Owen Grady
Bryce Dallas Howard – Claire Dearing
Jeff Goldblum – Ian Malcolm
James Cromwell – Benjamin Lockwood
Daniella Pineda – Zia Rodriguez

Inhalt:
Seit den Ereignissen von JW sind 4 Jahre vergangen, der Park wurde geschlossen, die Dinos sich selbst überlassen und dadurch konnten sie sich auf der Insel etablieren.
Ein dortiger Vulkanausbruch bedroht nun die Population.
Die inzwischen zur Aktivisten gewandelte Claire Dearing wird von Benjamin Lockwood angeheuert, um eine Rettungsmission zu führen, die die Dinos von der Insel befreien soll.
Ihr zu Hilfe kommt Owen Grady. Hierdurch wird auch die alte Beziehung der beiden wiederbelebt.
Erst zu spät stellen sie fest, dass sie nur Mittel zum Zweck sind. Denn der habgierige Verwalter von B. Lockwood, Eli Mills, plant mit den Dinos etwas ganz anderes, als sein Vorgesetzter.
Mit Hilfe des Biologen Dr. Henry Wu, der bereits in JW für die „Entwicklung“ neuer Spezies zuständig war, erschaffen sie nicht nur einen neuen Supersaurier, der an Intelligenz und Gefahr nicht zu überbieten ist, sondern planen die geretteten Dinos auf einer Auktion an den Meistbietenden zu verhökern, für welchen Zweck auch immer. (zur Zucht, als Waffe, zur Großwildjagd, etc.)
Klar, das geht ins Auge. Spätestens während der Auktion eskaliert das Ganze und am Ende desFilms sehen wir uns alle einer neuen Welt gegenüber, in der wir nicht mehr zwangsläufig die mit Allmacht beseelten Herrscher sind.
Benjamin Lockwood ist der Partner des verstorbenen Hammond, der den ersten JP entwickelte.
Sie zerstritten sich irgendwann am Thema der Gentechnik und deren Einsatz. Und Benjamin Lockwood trägt seinen ganz großen Teil zur Gesamtgeschichte, in Form seiner Enkelin, bei.
Ihr wird in diesem Film eine besondere Rolle zu teil, die weitreichende Auswirkungen hat und der ohnehin über allem stehenden Frage des menschlichen Größenwahns und der Gentechnik an sich, noch ein weiteres Ausrufezeichen anfügt.

Die Handlung ist hanebüchen, an den Haaren herbeigezogen und macht genauso viel Spaß zuzuschauen wie die bisherigen vier Teile auch.

Ian Malcolm, der Chaostheoretiker aus JP1 und 2 kehrt zurück, allerdings nimmt er nicht direkt an der Handlung teil, sondern hält vor dem Senat (?) in der Diskussion, ob die Dinos gerettet werden sollen, oder nicht, eine grandiose Rede über den Größenwahn der Menschheit, in der er die Auswirkungen der Gentechnik mit der Errungenschaft und den Gefahren der Atombombe vergleicht.
(Symbolisch für die Frage, ob das Machbare auch gemacht werden sollte)

Die Handlungsabfolge erinnert der Film mich sehr an JP 2: Zunächst spielt es auf der Insel, dann auf dem Festland. Ebenso die Bösen, in Form von Militärs, bzw. Söldner auf der Insel, die, im Auftrag, die Dinos wegschaffen sollen.
Selbst der Sturz von der Klippe ist mit dabei.
Das ist soweit in Ordnung, handelt es sich doch hier
inzwischen um den 5. Film aus der Reihe, die St. Spielberg 1993 startete und damals mit JP den erfolgreichsten Film der damaligen Zeit erschuf (kurz darauf getoppt von Titanic).

JW2 enthält alle Elemente aus JP, die man sehen möchte, bietet also nicht wirklich Neues.
Er ist allerdings auch ein temporeicher Actionfilm, der nie langatmig wird.
Es gibt ein Kind. Dieses Mal die Enkelin von Lockwood.
Es gibt einen lustigen Site-kick in Form des ITlers Franklin.
Der alte Professor ist dabei. Dieses Mal nicht Hammond, sondern sein ehemaliger Partner Lockwood.
Lustige Elemente (Sprüche und teilweise Slapstick (Lavaflucht des unter der Betäubung leidenden Owen Grady)
Und selbst die Warnschrift im Rückspiegel taucht kurz auf.

Es gibt so viele Saurier, dass ich den Überblick verloren habe, welcher nun direkt aus dem Vorgängerfilm ist, oder welcher neu entwickelt wurde.

Einige der besten Szenen des Films wurden bereits in den Trailern gezeigt. Aber zum Glück nicht alle.

Der Regisseur J.A. Bayony geht mit der neuen Geschichte einen anderen Weg, als die bisherigen JP Filme.
Die Dinos werden zugänglicher und stellenweise emotionaler.
Sie zeigen Empathie.
Und auch das Mitgefühl für die Tiere wird verstärkt dargestellt, wenn z.B. der letzte Dino auf der Insel zurückbleiben muss und die Davonfahrenden vom Schiff aus beobachten, wie er in den Wolken und Lava des Vulkanausbruchs jammernd untergeht.

„Blue“, die dressierte Velociraptorin,  bekommt mehr Screen time.
Die Beziehung zu Owen Grady wird tiefer beleuchtet, auch die Vergangenheit. Und „Blue“ trägt ein nicht geringes Maß zum Ausgang der Geschichte bei.

Apropos Ausgang der Geschichte: 
JW ist ja als Dreiteiler angelegt und so wird der Zuschauer am Ende des Films in eine neue Welt entlassen, in der die Dinos nicht mehr die Eingesperrten sind, sondern sich auf der Erde verbreiten.
Teil 3 ist für 2021 angekündigt.
Der Regisseur macht seine Sache sehr gut und ließ sich auch von Steven Spielberg beraten, dessen Handschrift an manchen Stellen unverkennbar ist. (wundert auch nicht, da er ausführender Produzent ist).
Der Regisseur selbst drehte bisher eher Gruselfilme und lässt dann auch das ein, oder andere Element einfließen. (Kinderzimmerszene)

Gut geschrieben von, u.a., Collin Trevorrow, der bei JW1 noch Regie führte.  Der Handlungsablauf ist sehr stimmig und wenn zwischendurch die ein, oder andere Entscheidung unlogisch erscheint, führt sie kurz später zu nachvollziehbaren Erklärungen und handlungsfortführenden Ereignissen.
Die Effekte sind grandios. Nicht nur CGI, sondern auch viele aufwendige animatronische Modelle kommen zum Einsatz.
Wenn der Film im Regen beginnt, werden Erinnerungen an JP1 wach. Die Geschichte wird am Ende abgerundet, wenn der Film auch im Regen endet.
Geschickt wird auch mit der Erwartungshaltung der Zuschauer gespielt:
Starke Erschütterungen sind nicht unbedingt ein Anzeichen des Erscheinens eines großen gefährlichen Dinos. (Ursprünglich wurde hiermit der Auftritt vornehmlich vom T-Rex eingeläutet.)

Universal tat gut daran, nur 170 $ für die Produktion aufzuwenden.
Es sind erst drei Jahre seit JW1 vergangen und es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich JW2 wird.
Durch das relativ geringe Budget sind die Chancen auf einen Erfolg aber groß.
(nicht wie bei Disneys „Solo – A Star Wars Story“, der 300 Mio. $ gekostet hat und z.Zt. grandios floppt.)
JW1 kam 14 Jahre nach JP3 ins Kino und war extrem erfolgreich. Über 1.6 Milliarden Einspielergebnis.
JW 2 startete bereits am 6.6.18 in vielen Ländern und erwirtschaftete am Eröffnungstag über 20 Mio. $
Das Startwochenende umfasst 48 Länder. In den USA startet der Film erst am 22.6.18
Mit der Heimkino VÖ ist ab Oktober 2018 zu rechnen.

Der Film ist insgesamt sehr gut. Die Bösen sterben zum Schluss, die Guten überleben. Das Ende bleibt offen. Die Erwartungen der Zuschauer an einen JP Film werden allesamt erfüllt. Und es werden einige moralische Fragen aufgebracht, die nicht nur die Gentechnik betreffen, sondern auch unser allgemeines Verhalten und unsere Verantwortung gegenüber der Natur. Und hierdurch verzerren sich auch die Grenzen der Handlung der Figuren zwischen Gut und Böse, da auch unsere Protagonisten ihren negativen Einfluss auf die Gesamtgeschichte haben.



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